Samstag, 25. April 2009
Schulzwang = Freiheit
Über diesen Post kam ich zu diesem Artikel in der Zeit Online.
Ein 'neuer' Artikel über Homeschooling bzw. den Segen unseres deutschen Schulzwangs.
"Schulpflicht ermöglicht auch Freiheit"
Ich weiß nicht warum, aber oft beschleicht mich das Gefühl, die meisten Autoren solcher Artikel haben sich zwar (zwangsläufig) mit unserem Schulsystem auseinandergesetzt, nicht aber mit den Möglichkeiten des Homeschooling.
So bewegt sich auch dieser Artikel wie so viele zuvor an der Oberfläche, kaut das Thema durch, ohne sich weiter mit Homeschooling (von Unschooling ganz zu schweigen) zu befassen oder eben diese Art des Lernens weiter zu beleuchten.
Das ist traurig.
Und langsam werde ich müde, mir solche Artikel überhaupt zu Gemüte zu führen, denn sie erzählen immer dasselbe, wie eine alte Schallplatte.
Nur: wir leben inzwischen im Zeitalter der CDs und Mp3s und sollten nun auch endlich mal unsere verstaubten Schulgesetze durchlüften.
Ein Blick über die Grenzen hinaus - und wir müssen nichtmal bis zur USA wandern, Europa tut's auch - und schon könnte ein frischerer Wind in der Bildungslandschaft Deutschlands wehen.
Homeschooler anderer Länder machen es uns vor und Deutschland steckt lieber den Kopf in den Sand. Frei nach dem Motto: Was ich nicht sehe, gibt's nicht!
Panisch wird am Altbekannten festgehalten, denn eine Änderung und ein Schritt nach vorn könnte auch unsere eigene Welt ins wanken bringen.
Es war auch für mich nicht einfach festzustellen, dass ich meine Kindheit und Jugendzeit hätte weitaus effektiver zubringen können, als in der Schule.
Im Gegenteil: es tat verdammt weh!
Die alten Muster, das ganze System, alles was und wie ich es gelernt hatte in Frage zu stellen und mich davon zu befreien, war das Schwerste, was ich bisher durchlebt habe.
Und somit kann ich gut verstehen, wenn sich viele - vor allem Pädagogen - mit Händen und Füßen gegen eine Änderung oder Lockerung des Schulgesetzes wehren.
Schnell werden alle möglichen Bedrohung als Gegenargumente aufgezählt, wie z.B. religiöser Fanatismus, Parallelgesellschaften, Kindesmisshandlung und der Untergang deutscher Bildung, anstatt Homeschooling und die verschiedenen Arten des Lernens und Lebens einmal genau zu betrachten.
Angstmache ist immer ein einfacher Weg - und oftmals auch äußerst effektiv.
Und schon sind viele von vornherein überzeugt: Homeschooling geht garnicht!
Schulzwang wird außerdem als Schutz vor der eigenen Familie verwendet.
Viele der Kommentare zu besagtem Artikel sprechen da auch eine deutliche Sprache und machen mich stutzig und traurig.
Wo kämen wir hin, wenn wir den Eltern, den Familien die Freiheit geben würden, selbst zu entscheiden, wie und wo sie leben und lernen wollen?
Ich als Elternteil bin die eigentliche Bedrohung für mein Kind, so der Grundtenor des Artikels - aber dem Staat (wer ist das denn, der Staat?), der mein Kind nicht einmal kennt und auch niemals kennen wird, liegt natürlich nichts anderes als sein Wohl am Herzen.
Wird mein Kind gefragt, ob es in die Schule gehen möchte oder nicht?
DAS wäre echte Freiheit!
Aber dies ist in Deutschland nicht möglich.
Die Rechnung Schulzwang = Freiheit geht einfach nicht auf...
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Hi,
AntwortenLöschenich war überrascht so einen Artikel zu lesen. Damit bringen sich die Autoren von Holzmedien doch nur selber in Veruf und stellen ihren Berufsstand in Frage. "Investigativer Journalismus"
Das übrige Presseecho war aber schon um einiges besser. Besonders die ganzen Interviews mit Andre Stern
Stimmt, über Andre Stern habe ich auch gelesen. Nur die Kommentare waren teilweise sehr beschämend.
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