Ich lese gerade das Buch 'Heile deine Gedanken' von Hartmut Müller. Darin geht es um Mind Clearing und positive Zielsetzung. Und ich lese solche Bücher ab und an sehr gern, weil sie mich wieder auf den Punkt bringen, wenn ich mich im Alltag mal wieder zu sehr in Nebensächlichkeiten verstricke, oder von meiner Richtung abweiche.
(Ich mag auch Dr Murphys Bücher ;-)
Jedenfalls bin ich da schon ganz am Anfang auf eine interessante Erkenntnis gestoßen:
"(...)Ihrem Organismus geht es nicht anders. Er schaltet in freundlichem, liebevollem, sicherem Milieu auf "Ja" und in feindlichem Milieu auf "Nein". Das machen Sie selbstverständlich nicht bewußt. Es läuft unbewußt ab. Wenn Sie sich also positiv verändern wollen, ist es wichtig (..)dass Sie sich über Ihre momentane SChalterstellung im klaren sind. Denn in einem negativen Milieu kann keine Art von Lernen stattfinden, da Lernen immer "Ausdehnung" bedeutet."
(--> vorran war von einem Organismus die Rede, der sich im positiven Milieu optimal ausdehnen und wachsen kann, sich aber in negativem Milieu zusammenzieht und verhärtet.)
"Wenn Schullehrer den Kindern Angst machen und ihnen ein unangenehmes Milieu schaffen, findet Lernen nicht mehr statt.(...)
Schulkinder versuchen auf ihre WEise im negativen Milieu wieder ins "Ja" zu kommen. Sie machen die Lehrer lächerlich oder tun alles Mögliche, um die Situation nicht ernst nehmen zu müssen.(...)
Das Schulmilieu verwirrt die Kinder. Das ist kein Lernmilieu. Jedem Kind wird dies mehr oder weniger über acht bis fünfzehn Jahre hinweg oder gar länger zugemutet. Worte wie "lernen", "arbeiten", "etwas leisten", "müssen" sind danach nicht nur, wie die Psychologie sagt, negativ besetzt. Sie schalten die Menschen einfach aus (...)."
Ich finde es äußerst interessant, dass diese Fakten so nebenbei in einem Buch erwähnt werden, das sich an Erwachsene richtet, die positive Zielsetzung erlernen wollen.
Wie kommt es dazu, dass der Psychologie bekannt ist, dass Schule ein negativer Ort des Lernens ist...und auf der anderen Seite werden Schüler, die sich verweigern, weil sie sonst eingehen, wegen eines psychologischen Problems zum Therapeuten geschleppt?
Warum wird Schule nicht endlich, endlich in ein positiveres Milieu verwandelt? Was hält uns noch?
Was mich aber viel mehr interessiert ist, wie wir darauf kommen, dass Kinder sich nicht vernünftig entwickeln, WENN sie in einem positiven Milieu lernen - sprich: im familiären Umfeld!
Oder sind positive Menschen gar unerwünscht?
Wenn ich daran denke, wie der 'kleine Mann' auf der Arbeit behandelt, gedemütigt und unter Druck gesetzt wird...
Da wird von oben nur kritisiert, Stress gemacht und Klein gehalten. Dabei sind es genau diese Arbeitskräfte, ohne die absolut nichts mehr gehen würde! Die Wichtigsten überhaupt! Aber da wird nicht motiviert, gelobt oder belohnt - nein, das Gegenteil ist der Fall: Es wird ausgenutzt und jeder muss froh sein, wenn er nicht einfach gekündigt wird, weil er nicht ununterbrochen parat steht (weil man ja 'flexibel' sein muss).
Ich werde es nie verstehen. Es ist alles so einfach - doch gleichzeitig anscheinend schwer zu verstehen.
Wenn ich ein Kind ständig verbessere oder kritisiere (z.B. durch Benotung), besteche (durch Belohnungen) und lenke (aka mir zurechtbiege), wie kann ich davon ausgehen, dass dabei ein positiver, motivierter und kreativer Mensch herauskommt?
Ich frage mich, was für ein wunderbares Wesen der Mensch sein KÖNNTE, wenn er all diese Dinge nicht erfahren MÜSSTE.
"Die Aufgabe der Umgebung ist nicht, das Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren." ~ Maria Montessori
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