...das Ende der Saurier
Gestern abend nahmen wir von unserem liebgewonnenen Triceratops Trigan Abschied.
"Ein scharfer Wind fegte über den See, jagte quirlende graue Staubfahnen über die wie trägflüssiges Blei wirkende Fläche.
Der Himmel hing als grauschwarze Wand über der Landschaft.
Es war Mittag. Aber es war dunkel wie bei Anbruch der Nacht. Und es war kalt.
(...)
Irgendwann zog die kleine Herde weiter durch die Kälte und Finsternis, bis einer nach dem anderen von den Älteren sich nicht mehr erhob; auch Tussan nicht, dem noch immer ein Hozsplitter im Schenkel steckte.
Trigan und Sukku überlebten Hunger und Kälte, als einzige.
Und sie paarten sich wieder. Doch sie bekamen keine Nachkommen. Die Gelege blieben tot, erstarrt vor Kälte.
Und in der nächsten Regenzeit starb auch Sukku.
Trigan blieb allein zurück.
Er war einer der letzten Dinosaurier."
(aus 'Trigan der Dreihornsaurier' von Lothar Streblow)
Nun lesen wir Wirru das Wildpferd weiter, das so beginnt:
"Über den fernen Höhenzügen lagerte schwacher Dunst, verhüllte die schneeweißen Gipfel. Dazwischen dehnten sich geschwungene Hügel, durchschnitten von Trockentälern.
Doch nach kurzen Frühlingsregen begann die Steppe zu grünen, zeigten sich die ersten Blüten. Und wo die Wurzeln der wenigen Pappeln und Weiden das Grundwasser unter dem kargen Boden erreichten, sprangen die Knospen an den Zweigen.
Am Rand der Steppe, die hier allmählich in Wüste überging, standen nur noch einzelne sturmgebeugte Tamarisken. Ein kühler Morgenwind ließ die Gräßer rascheln.
Schräge Sonnenstrahlen wärmten den nachtkalten Sand. Und ein Wüstenwaran wand sich schlafträge am Hang einer kahlren Düne.
So begann Wirrus erster Tag. In der Morgendämmerung, vor kaum einer halben Stunde, war er geboren, hatte sich mit heftigem Schütteln aus den Eihüllen befreit und war dann allein aufgestanden, unbeholfen und müsam, Grashalme in seinem struppigen Fell.
Seine Mutter lag noch immer auf der Seite; sie schien erschöpft."
Die Bücher von Lothar Streblow gefallen uns wirklich gut! Die Kinder sind fasziniert von den Tiergeschichten, weil sie realistisch erzählt werden und man sich das Geschehen wunderbar vorstellen kann.
Leider werden Streblows Bücher nicht mehr gedruckt (soweit ich weiß), aber im Netz findet man gebrauchte, wenn man ein bisschen stöbert. :-)
Hallo Isla,
AntwortenLöschenich habe Deine Leseempfehlungen aus diesem Post in meinem "Gedenktage-Blog" aufgenommen:
http://schulzwang.wordpress.com/2009/04/02/internationaler-kinderbuchtag/
LG, Elisabeth