Wie ich schon öfter schrieb, lass ich mich gern von der Charlotte-Mason Lernphilosophy inspirieren. Viele ihrer Gedanken und Beobachtungen passen gut zum freien Lernstil - und auch zu uns als Familie.
Charlotte Mason empfahl, Kindern nur das Beste an Literatur in die Hand zu geben und ihren Geist herauszufordern. Sie war sich absolut sicher, dass Kinder mehr können und in sich haben, als wir ihnen meist zutrauen, und dass gutes Material, interessante Ideen und Konzepte und lebendig dargebotene Informationen einen guten Nährboden für den kindlichen Forscherdrang und Wissensdurst hergeben, der die Kinder motiviert und inspiriert.
So mag ich mit meinen Kindern gern Bücher mit guter und interessanter Sprache und interessantem Inhalt teilen (alte Kinderklassiker z.B.). Selbst lesen sie gerade Comics am liebsten - was ich total in Ordnung finde - weiß aber, dass ich ihnen beim Vorlesen ruhig mehr zutrauen kann, was Sprache und Inhalt betrifft, als was oft als altersgemäß angeboten wird. Die Magische Baumhausreihe fällt mir dazu ein, denn die empfinde ich zum Vorlesen als viel zu simpel und lese sie auch nicht so gern (wobei sie zum Lesenüben sicher sehr schön ist.)
Gerade stecken wir mitten in 'Tom Sawyer' von Mark Twain und ich bin sehr begeistert. Obwohl es nicht immer einfach ist, und ich manchmal beim Lesen überrascht bin, was damals für ein Wortschatz in einem Kinderbuch (!) verwendet wurde und erwartet wurde (und werden konnte), dass Kinder dies gern lesen und verstehen, merke ich, dass meine Drei gern zuhören und bei besonderen Worten nach der Bedeutung fragen und inhaltlich alles aufnehmen. Ich überfordere sie nicht - im Gegenteil!
Das Beste allerdings ist für mich, dass ich auch selbst etwas davon habe und auf diese Weise Bücher entdecke, die ich als Kind nicht kannte und meinen Horizont erweitere! :-)
A Charlotte Mason Companion_ pgs. 96-97 "If we want the mind of a child to come alive, we feed him living ideas. Ideas reside in living books,..."