In letzter Zeit höre oder lese ich öfter, dass sich jemand ein Spinnrad zugelegt hat, um Spinnen zu lernen. Das Herstellen von eigenem Garn scheint wieder populärer zu werden, und das freut mich sehr!
Ja, Spinnen macht Spaß!
Ich bin damit schon aufgewachsen. Wir hatten Spindeln und ein hübsches, gedrechseltes Rad zu Hause, und meine Mutter saß daran, und es drehte sich und surrte und der Faden war so schön fein.
Irgendwann wollte ich natürlich auch lernen, wie das geht. Und so habe ich heute selbst ein Spinnrad; eins von Louet. Vielleicht nicht so dekorativ, aber sehr schön zum Arbeiten.
Am Anfang ist das Ganze nicht so leicht. Man muss erstmal den richtigen Rhythmus finden, alles koordinieren, treten, zupfen, aufpassen, dass der Faden nicht reisst.
Aber mit ein bisschen Übung hat man schon bald ein nettes Ergebnis!
Für manche ist es leichter, erstmal mit einer Handspindel zu üben. Die Spindel dreht sich nicht so schnell wie ein Spinnrad und 'zieht' nicht am Faden. So hat man ein bisschen mehr Zeit zum feinen Zupfen der Wolle, so dass nicht sofort ein dicker Strang entsteht (das passiert beim Spinnrad am Anfang häufig ;-)
Ich stelle die Schraube am Spinnrad locker ein, so dass der Zug nicht so stark ist.
Dann zupfe ich mir den Wollstrang ein bisschen auseinander, so dass das Zupfen beim Spinnen leichter von der Hand geht. Ich trete langsam und gleichmäßig und zupfte immer nur ein bisschen, so dass ein feiner Faden entsteht.
Zum Schluss kann man das gesponnene Garn in umgekehrter Laufrichtung des Rades verzwirnen.
Dieses Knäuel ist dreifach verzwirnt und für Nadeln 4-5 geeignet.
Na, habt ihr jetzt auch Lust?